Das Gemeindezentrum der katholischen Kirche "St.Olaf" wurde 1965 bis 1968 nach Plänen von Lothar Kreitz erbaut. Kirche, Turm und gegliederter Flachbau sind frei auf einer Grünfläche gruppiert.
Der stützfrei überspannte Saalbau verwirklicht reformerische Ansätze des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ziel ist die Zusammenfassung der Gemeinde. Der Grundriss aus drei Kreissegmenten, die ineinandergreifen, verkörpert den Dreifaltigkeitsgedanken. Die Zierverbände der Backsteinhaut verweisen auf handwerkliche Tradition.
[Text der blauen Denkmaltafel am Turm der Kirche]
Lothar Kreitz (1905 - 1991) studierte von 1927 bis 1934 an der TH Stuttgart und war ein Vertreter der "Stuttgarter Schule". Als Stuttgarter Schule werden Stilrichtungen in der Architektur bezeichnet, die von der Architekturabteilung der Technischen Hochschule Stuttgart gelehrt und vertreten wurden. Diese Schule verwarf den Historismus, vertrat aber trotzdem eine klassisch und konservativ geprägte Bauweise. Die Gestalt eines Bauwerks sollte aus der Konstruktion einer material- und werkgerechten Bauweise, ausgeführt in handwerklichen Traditionen und mit natürlichen Materialien, entstehen.
Ab 1937 war er Mitarbeiter in der Baubehörde Hamburg. Nach seinem Wehrdienst im
2. Weltkrieg kehrte er 1945 nach Hamburg in die Baubehörde zurück und wurde Leiter der Abteilung "Neue Baustoffe und Bauweisen" des Wohnungsbauamtes. Seit 1947 war Kreitz als freier Architekt in Hamburg tätig und entwarf Pläne für Schul-, Wohnungs- und Sakralbauten in Hamburg und Umgebung. So z.B. die Kreisberufsschule Elmshorn, die Berufsschule Metall in der Angerstraße und die Siedlung "Hochbahnschleife Barmbek". (Quelle: Hamburgisches Architekturarchiv)