Firmengelände Thyssen-Fahrtreppen
Im Jahre 1865 gründete der Schlossermeister H.C.E. Eggers in der Hamburger Altstadt eine Werkstatt. Der kleine Betrieb war anfangs Zulieferant der Nähmaschinenindustrie, später wurden auch Geldschränke gefertigt.
Schon bald wurde auf dem Gebiet der Kunstschlosserei Hervorragendes geleistet und die Firma dadurch schnell über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Ein Umzug nach Eilbek brachte nur kurzfristig ausreichend Platz für die stetig expandierende Schlosserei, die zwischenzeitlich auch im Stahlhochbau tätig war.
So entstand 1908 im damals zu Schiffbek gehörenden Areal an der Bille, heute Horner Gebiet, ein modernes Werk für Eisenhoch- und Brückenbau. Nach schweren Bombenschäden im 2. Weltkrieg sicherte zunächst der Wiederaufbau zerstörter Brücken dem Werk Beschäftigung. 1952 kam das Werk zum Rheinstahl-Konzern und 1955 übernahm Stahlbau Eggers die Hamburger Aufzugs- und Fahrtreppenfirma Kehrhahn. Ab 1957 firmiert man unter dem Namen RHEINSTAHL EGGERS-KEHRHAHN G.M.B.H. Neben dem Segment der Fahrtreppen (Rolltreppen) und Aufzügen war man weiterhin im Hochbau tätig und fertigte 1961 z.B. das Stahlgerüst für das Unilever-Hochhaus in Hamburg. 1974 fusionierte das Unternehmen mit Thyssen und stellt ab 1981 in Hamburg nur noch Fahrtreppen her.
Die Werkshallen an der Bille waren bis zum Bau des Airbus-Werksgeländes in Finkenwerder die größte zusammenhängende Hallenfläche in Hamburg!
Entworfen und gebaut wurde das Firmengelände vom Architekten Gustav Schrader (entwarf auch die Auswandererhallen) und dem Baugeschäft Neugebauer & Schybilöski Nachf.
© Foto: mit freundlicher Genehmigung vom Firmenarchiv Thyssen