1886 entstand in einem alten Schuppenanbau neben der alten Horner Schule die erste "Warteschule".
Ein eigens dafür eingerichteter Verein hatte sie am 10. März 1886 gegründet und schon am 4. Mai konnte Einrichtung eröffnet werden, die man nach heutigen Maßstäben vielleicht als Kindergarten oder Vorschule bezeichnen würde.
Im Adressbuch hieß es damals: "Der Zweck dieser Anstalten ist, den Eltern, welche Tages über ihrem Erwerbe außerhalb des Hauses nachgehen müssen, die Sorge für die noch nicht schulfähigen Kinder von 2 bis 7 Jahren abzunehmen, sie unter gute Obhut und Leitung zu bringen, sie dadurch vor dem körperlichen Nachtheile und geistig sittlichen Schaden zu bewahren, denen sie sonst auf den Gassen der Stadt und in den Wohnungen ihrer Eltern, sich selbst überlassen, ausgesetzt seyn würden..."
Der Schuppen wird schon bald für die stetig steigende Zahl der Kinder zu klein und so erwarb der Verein das Grundstück Bauerberg 38 und errichtet dort 1896 das neue Backsteingebäude - heute das weitaus älteste Gebäude an der einstigen Dorfstraße. Nach Um- und Ausbau wird das Gebäude am 23. Mai 1922 zum Kindererholungsheim "Haus Gottschalck" - benannt nach dem Horner Schulvorsteher Gottschalck.
Am 31. März 1940 löst man den Verein "Warteschule in Horn" auf und führt das Haus weiter als Kindertagesheim, das maximal 60 Jungen und Mädchen Platz bot.
Im 2. Weltkrieg wurde der Keller zu Luftschutzräumen ausgebaut, wovon noch heute die weißen Pfeile an der Vorderfront zeugen. Die Angriffe überstand das Haus mit mäßigen Schäden; der Kindergartenbetrieb konnte schnell wieder beginnen. Durch Anbauten wurde der Kindergarten ständig erweitert. Heute ist "elbkinder" - die Vereinigung Hamburger Kitas - der Betreiber der Einrichtung.